Blackout? So ist die Lage in Deutschland, China & der Schweiz

| aktualisiert am 6.September 2022 - Wirtschaft weltweit 

Die anhaltende Dürre sorgt weltweit für trockene Flüsse – und damit auch für Stromknappheit. Droht darum jetzt ein Strom-Blackout? Wir berichten aus Deutschland, China und der Schweiz. 

Durch die anhaltende Dürre im Sommer 2022 führen Flüsse weltweit immer weniger Wasser und gefährden so nicht nur den Betrieb von Stauseen. Die Schiffsfahrt steht unter Druck, Stromerzeuger fallen aus und Kraftwerke müssen teilweise runtergefahren werden. Doch wie gehen die Staaten damit um? Ein Problem, drei Wirtschaftsdelegierte der WKÖ und die Frage: Geht uns bald der Strom aus? Kommt vor der Gasknappheit die Stromknappheit?

In Deutschland sind die drei Energieträger Atomkraft, Wasserkraft und Kohle besonders von der Dürre betroffen, berichtet der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Michael Scherz aus Berlin. Daher werden im August 24 Prozent der Gasimporte zur Erzeugung von Strom verwendet. 

Laut WKÖ-Wirtschaftsdelegiertem Michael Berger in Peking kommt es auch in China, wie auch schon im Herbst 2021, zu Stromknappheit. Diesmal jedoch aus einem anderen Grund, weil es auch in China große Trockenheit gegeben hat und die Flüsse wesentlich weniger Wasser führen. Zeitweise kommt es zu Abschaltungen, von Blackouts ist in Chin aber nicht die Rede. Immerhin werden in China nach wie vor fast 65 Prozent des Stroms mit Kohle erzeugt. 

Die Schweiz hat keinen eigenen Gasspeicher und im Winter sei man auf Importstrom angewiesen, so der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Manfred Schmid aus Zürich. Die Angst vor einem Blackout steigt daher im Nicht-EU-Land - zumal es kein Stromabkommen mit der EU gibt. Und ohne Klärung der Streitfrage des institutionellen Rahmenabkommens mit der EU wird es wohl kein solches geben. Zu befürchten ist also, dass hier das Insel-Dasein der Schweiz zum Problemfall werden kann. Man bemüht sich daher intensiv, mit Deutschland ein eigenes Gas-Solidaritätsabkommen zu bekommen. 

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