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Weizenpreise: Diese 3 Länder leiden am meisten

| aktualisiert am 6.Februar 2023 - Wirtschaft weltweit 

Brot, Pasta oder Tier-Futtermittel: Weizen ist ein Grundnahrungsmittel. Seit dem Ukrainekrieg steigen die Weizenpreise immer weiter, weil die Ukraine als wichtiger Exporteur wegfällt. Aber wie wirkt sich die Weizenkrise weltweit aus? Wir haben uns die Auswirkungen genauer angeschaut.

Weizen ist eine der wichtigste Getreidearten der Welt. Weil die Ukraine aktuell ein Drittel weniger Weizen exportiert als vor dem Krieg und gleichzeitig die weltweite Nachfrage immer weiter steigt, steigen auch die Getreidepreise. Darunter leiden Länder weltweit - besonders betroffen sind Ägypten, Indonesien und die Türkei.

Die Weizenpreise sind seit 2022 enorm gestiegen. Lag der Preis für eine Tonne Weizen im Februar 2022 noch bei rund 260 Euro, kostet die Tonne im Jänner 2023 schon rund 290 Euro. Die Preise waren aber schon im Januar 2022 um 50 % gegenüber den vorherigen zwei Jahren gestiegen. Mit dem Kriegsausbruch im Februar 2022 haben sich die Preise dann noch einmal verdoppelt. Aber warum sind die Weizenpreise gestiegen? Die Ukraine und Russland sind verantwortlich für ein Viertel der weltweiten Weizenexporte. Damit ist die Befürchtung entstanden, dass Weizen am Weltmarkt massiv fehlen wird.

Wird Getreide noch teurer? Und wie wird sich der Weizenpreis entwickeln? Die Prognose der Getreidepreise für 2023: Die Weizenpreise geben auf den internationalen Märkten schon leicht nach. Zum einen ist es die Verfügbarkeit der Mengen: Die Grundversorgung der Weltbevölkerung ist gesichert. Aber auch Berichte über Rekordernten aus Australien tragen zur Entlastung des Marktes und auch der Preise bei. Der Markt wird aber volatil bleiben und die Preise vermutlich auf hohem Niveau verharren, weil der Krieg als großer Risikofaktor eingepreist werden muss.

Indonesien ist bei den Weizenimporten stark von Australien, Kanada und Argentinien abhängig. Von den über 10 Mio. Tonnen importiertem Weizen kamen bisher etwa 3 Mio. Tonnen aus der Ukraine. Für das Erntejahr 2002/2023 prognostiziert man Indonesien ein Importvolumen von 11,2 Mio. Tonnen. Damit setzt sich Indonesien an die Spitze der größten Weizenimporteure der Welt.

Auch Ägypten leidet unter hohen Getreidepreisen. Der Preis für ein Laib Brot hat sich verdoppelt. Zwei Drittel der Ägypter:innen können sich Brot nur noch leisten, weil es subventioniert wird. Die hohe Inflation macht Grundnahrungsmittel unleistbar. Für 2022 wurde ein Gesamtbedarf von 11 Mio. Tonnen Weizen festgelegt, der importiert werden muss, da das Land selber nicht genug Anbaufläche zur Verfügung hat. Die Preisexplosion bei Brot und Getreide treibt das ägyptische Volk immer weiter in die Armut. Nun wurde ein Dreistufenplan entwickelt, um die lokale Produktion anzukurbeln. 2023 hat die Regierung knapp 102.000 Hektar Land für Weizenanbau bereitgestellt. 2024 soll diese Fläche verdoppelt werden. Ob das Projekt ertragreich sein wird, ist fraglich. Unabhängig davon ist man doch weiterhin auf Importe angewiesen.

Auch die Türkei – der drittgrößte Weizenimporteur weltweit – bekommt die Preise zu spüren. Prognosen zufolge importiert das knapp 85-Mio.-Einwohner-Land im Erntejahr 2022/2023 etwa 10,2 Mio. Tonnen Weizen. Der importierte Weizen wird großteils für die weizenbasierte Lebensmittelindustrie verwendet. Dieser wiederum geht wieder vor allem in den Export. So steht die Türkei zum Beispiel bei den Mehl-Exporten an erster Stelle, bei den Nudel-Exporten an zweiter Stelle, nach Italien. Die Türkei zählt aktuell zu den größten Abnehmern von russischem Weizen.

Für Russland ist 2022 ein Rekordjahr bei der Getreideernte. Mit 151 Mio. Tonnen Getreide, darunter 102,7 Millionen Tonnen Weizen, ist man unangefochten auf Platz eins der größten Weizenexporteure der Welt. Laut Experten sind die Zahlen für 2022 jedoch noch nicht bestätigt. 

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