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Erdgas, Erdöl & Strom: Warum die Energiepreise explodieren

| aktualisiert am 7.Januar 2022 - Trends-Erklärvideos 

Die Energiepreise steigen rasant. Die Energiepreisentwicklung setzt sich 2022 fort. Warum sind Erdgas, Erdöl und Strom so teuer geworden? Und wann sinken die Energiepreise wieder? Der Wirtschaftsdelegierte und Außenwirtschaftsexperte Michael Friedl erklärt den aktuellen Trend!


0:00 - 0:35 INTRO
Im April 2020 ist der Ölpreis zum allerersten Mal ins Negative gerutscht. Heute, Anfang 2022, sieht die Lage ganz anders aus: Die Energiepreise sind gerade auf einem Rekord-Hoch und über das gesamte Jahr 2021 massiv gestiegen – vor allem bei Gas und Strom. In Österreich sind die Gas-Speicher nur zu rund 40 Prozent gefüllt.

0:35 - 1:42 HOHE ENERGIEKOSTEN 2021 & 2022
Der österreichische Gaspreisindex zeigt, dass der Großhandelspreis für Gas im Jänner 2022 sieben Mal so hoch wie noch vor einem Jahr ist. Weil Gas häufig auch für die Stromerzeugung verwendet wird, explodieren die Energiekosten auch beim Strom. Das merken nicht nur die PrivatkundInnen, das hat auch große Auswirkungen auf die Wirtschaft: Im Vergleich zu Deutschland hatten österreichische Unternehmen allein im November 2021 durch die hohen Energiepreise Mehrkosten von rund 160 Mio. Euro.

1:42 - 2:31 WENIGER INVESTITIONEN IN FOSSILE ENERGIE
Die derzeitigen Preisanstiege folgen auf eine Periode relativ niedriger Energiepreise, ausgelöst durch den Energiepreisschock im Jahr 2014. In weniger als zwei Jahren verlor der globale Energiepreisindex zwei Drittel seines Wertes. Erdgas war besonders billig - wegen des zusätzlichen Angebots an amerikanischem Schiefergas durch das „Fracking“. So wurde klimaschädliche Kohle langsam aus dem Energiemix verdrängt.

2:31 - 3:00 VERKNAPPUNG BEI ÖL
Trotz geringerer Investitionen gibt es genügend Erdöl und Erdgas auf der Welt. Russland und die OPEC-Staaten entscheiden sich aktuell dazu, weniger Erdöl zu fördern und auf dem Weltmarkt zur Verfügung zu stellen. Durch diese künstliche Verknappung steigt der Preis. 

3:00 - 4:16 GAS HOCH IM KURS
Russland hat Ende Dezember 2021 seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Pipeline Jamal-Europa gestoppt. Laut deutscher Regierung ist die Versorgung aber weiter gewährleistet. Aus der Jamal-Pipeline fließt das Erdgas derzeit sogar in die andere Richtung – also aus Deutschland in Richtung Polen. Deutschland nutze laut Russland die niedrigeren Preisen aus langfristigen Lieferverträgen, um das Gas mit Gewinn an Nachbarländer zu verkaufen, anstatt die eigenen Reserven aufzufüllen

4:16 - 5:14 ENERGIEHUNGER IN ASIEN
Der asiatische Energiehunger ist ein Grund für die hohen Energiepreise. Vor allem in China musste Energie importiert werden, weil es zu starken Einschränkungen in der lokalen Energieproduktion kam, vor allem bei Kohle. Denn zwei Drittel der Energie wird in China durch Kohle produziert. Durch Überflutungen mussten aber viele Mienen schließen. In einigen Provinzen wurde weniger produziert, um die Luft für Sportveranstaltungen sauber zu bekommen,

5:14 - 5:43 KALTER WINTER & KLIMA 
Ein weiterer Grund für die hohen Energiepreise in Europa liegen auch am letzten Winter: Weil der vorangegangene Winter sehr kalt war, sind die Füllstände der Speicher stark gesunken und die europäischen Händler haben im Sommer angesichts hoher Gaspreise nur zurückhaltend Vorräte für den kommenden Winter angelegt. Auch andere Wetterphänomene haben der europäischen Energieproduktion zugesetzt: Weniger Wind und Regen über das gesamte Jahr bedeuten weniger Etrag aus erneuerbaren Energien

5:43 - 6:20 IRAN
Und noch ein weiterer geopolitischer Konflikt wirkt sich negativ auf die weltweiten Energiepreise aus: Die Verhandlungen um das iranische Atomprogramm in Wien stocken – Durchbruch wird aktuell keiner erwartet. Das bedeutet auch, dass die USA die Sanktionen gegen den Iran wohl nicht lockern werden und damit kein iranisches Öl auf dem Weltmarkt angeboten wird. Aktuell liegt der Iran mit 2,5 Mio. geförderten Barrell pro Tag auf Rang 6.

6:20 - 7:52 FAZIT
Nachlassende Investitionen bei Erdöl und Erdgas, Verknappungen bei den Fördermengen sowie Umweltfaktoren wie kalte Winter und weniger Niederschlag – all diese Faktoren führen zu einem akuten Energiedilemma: Es wird dringend Energie für den wirtschaftlichen Aufschwung benötigt. Gleichzeitig müssen die CO2-Reduktionen aufgrund des Klimawandels deutlich reduziert werden.

6:43 – 7:51 WANN SINKEN DIE ENERGIEPREISE WIEDER?
Auf den internationalen Energiemärkten ist noch keine Entspannung ist Sicht. Viele europäische Stromlieferanten haben bereits weitere Kostensteigerungen für 2022 angekündigt . Das bedeutet für Unternehmen genauso wie für Privathaushalte bis auf weiteres höhere Strom- und Gaspreise als in der Vergangenheit. Laut E-Control werden die Börsenpreise an den Energiemärkten erst im zweiten Quartal 2023 kräftig sinken.


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